10.08.2018

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Wenn Stau aus dem nichts entsteht



Wer kennt das nicht: Urplötzlich steht man im Stau. Dabei ist weder ein Unfall noch eine Baustelle in Sicht. Doch was ist eigentlich der Grund, dass wir so oft im Stau stehen müssen? FLEETIZE klärt auf.

Laut Experten ist die Hauptursache ist ein sogenanntes "Sättigungsproblem": Es gibt ein Übermaß an Fahrzeugen pro Zeiteinheit, bei gleichzeitig zu wenig Platz auf der betroffenen Straße. In der Regel liegt die Kapazität einer Straße bei 1.500 bis 2.500 Autos pro Stunde und pro Spur. Einfacher gesagt: Bei einem Stau ist die Nachfrage nach Platz größer als das Platzangebot selbst. Zudem können nicht beeinflussbare Faktoren, wie Regen, Schnee oder Glatteis eine Rolle spielen.

Die Theorien der Stauentstehung

Zur Stauentstehung gibt es mehrere, theoretische Ansätze, die wir alle schon mal selbst auf der Straße live beobachten aber vermutlich nicht als Ursache vermuten würden. Nachfolgend listen wir die häufigsten Theorien auf:

Der Schmetterlingseffekt

Ein Auto bremst scharf, zum Beispiel wegen eines zu geringen Abstand zum Vordermann und zwingt so seinen Hintermann, sowie alle hinterher fahrenden Fahrzeuge ebenfalls zum Bremsen. Wegen der verringerten Reaktionszeit müssen die Folgefahrzeuge dabei jeweils immer stärker bremsen als der Vordermann – bis der Verkehr schließlich zum Stillstand kommt.

Für scharfes Abbremsen können auch unsinnige Spurwechsel bei dichtem Verkehr, die sogenannten „Lückenhüpfer“ oder die so genannten „Träumer“ am Steuer eine Ursache sein. Auch „Gaffer“ können oft unnötig so einen Bremsvorgang verursachen.

Das Reißverschlussverfahren

Im Prinzip funktioniert ein Reißverschlussverfahren ganz einfach: Endet eine Fahrspur, ordnet man sich vor dem unmittelbaren Ende ein. Das Reißverschlussverfahren laut § 7 StVO soll Staus verhindern und einen fließenden Verkehr sicherstellen.

Genau das funktioniert oft auf den deutschen Straßen leider nicht und behindert den Verkehrsfluss auf der befahrbaren Spur. Somit kehrt man wieder zurück zu besagtem Schmetterlingseffekt.

Für alle nochmal zur Erinnerung: Eingefädelt wird zum Ende der eigenen Spur. Fädelt man vorher ein, bringt dies den "Einfädelungsvorgang" aus dem Takt. Nur wenn sich alle an die korrekte Einfädelung halten, können beide Spuren miteinander harmonieren.

Deutsche Autobahnen

Nicht nur der Autofahrer selbst trägt dazu bei, sondern auch das Privileg ohne Mautgebühren auf den deutschen Autobahnen zu fahren. Dazu kommt noch, dass es keine zeitliche Nutzungseinschränkung gibt. So werden deutsche Autobahnen auch sehr gerne befahren.

Autobahnen bewirken eine höhere Fahrzeugmenge pro Stunde, welche die Ausfahrten und Innenstadtstraßen schneller überfüllen, statt wenn diese Fahrzeuge über die Überlandstraßen einfahren würden. Somit kann man besonders an den Knotenpunkten zwischen Autobahn und Innenstädten, den Autobahnausfahrten, Staus beobachten.

Nicht zu vergessen ist die Urlaubszeit so wie die Pendlerzeiten die, die Stoßzeiten zusätzlichen strapazieren.

Die Psyche

In der Realität ist es fast unmöglich mit gleicher Geschwindigkeit zu fahren, da es bei den meisten Autofahrern in der Natur liegt, so schnell wie möglich anzukommen. Das so genannte "Lückenhüpfen". also das Wechseln auf die vermeintlich schnellere Spur, ist ein Phänomen, das uns Zeitersparnis vorgaukelt. Letzten Endes aber in der Gesamtheit eher den Stau fördert, statt ihn zu verringern.

Leider sind in diesem Falle die betroffenen Fahrzeuge hinter den Lückenhüpfern...

Wie lassen sich Staus vermeiden?

Nun kennen wir die Ursachen von Staus. Aber viel wichtiger ist doch die Frage: Wie kann ich diese umgehen und aktiv Staus vermeiden? Folgende Tipps können hierbei hilfreich sein:

  • Sicherheitsabstand zum Vordermann halten. Somit bleibt genug Bremsweg und Zeit zum Reagieren.
  • Vermeiden von Spurwechseln um schneller voranzukommen
  • Verkehrsfunk hören, so ist man immer bestens informiert und kann Umwege fahren
  • Geplante Fahrten früh am Morgen oder Nachts starten
  • Navi benutzen. Viele Autobahnen sind mit einem Verkehrsmelder ausgestattet, die senden die aktuelle Dichte vom Verkehr

Fakten zu Staus

  • Etwa 50 Prozent der Staus entstehen durch Überlastung des Straßennetzes
  • Laut einer Studie erhöht sich der Stresspegel im Stau um bis zu 60 Prozent
  • Der längste Stau war zwischen Paris und Lyon im Jahr 1980, über eine Länge von 176 km
  • Laut Autoclub AvD verbringt jeder Deutsche durchschnittlich rund 50 Stunden pro Jahr im Stau



Fleetize
von Fleetize
veröffentlicht am 10.08.2018

Alle Angaben ohne Gewähr.
Der Artikel basiert auf recherchierten Informationen des Autors und kann persönliche Meinungen enthalten. Der Artikel stellt weder eine Rechtsauskunft dar, noch haften die Fleetize GmbH für die Korrektheit der enthaltenen Informatioenn.

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